1D-Polynom-Interpolation

Satz (Polynom-Interpolation): Seien (xi,yi)R2 für i=0,,n gegeben, wobei xixj für ij. Dann gibt es genau ein interpolierendes Polynom Pn(x)=j=0najxj vom Grad n.

Vandermonde-Matrix: Die Koeffizienten a0,,an lassen sich als Lösung des LGS
(1x0x0n1xnxnn)(a0an)=(y0yn)Va=y bestimmen. V heißt Vandermonde-Matrix. Allerdings ist V schwierig und teuer zu berechnen und weitere Interpolationspkt.e sind aufwendig.

Lagrange-Interpolation: Die Lagrange-Interpolation bestimmt Pn durch den Ansatz Pn(x)=i=0nyiLi(x) mit den Lagrange-Polynomen Li(x):=jixxjxixj. Li ist ein Polynom vom Grad n mit Li(xk)=δi,k.

Newton-Interpolation: Die Newton-Interpolation bestimmt Pn durch den Ansatz
Pn(x)=i=0naiNi(x) mit den Newton-Polynomen N0(x):=1 und Ni(x):=j=0i1(xxj) für i=1,,n. Wegen der rekursiven Definition (Ni(x)=(xxi1)Ni1(x)) gilt Ni(xk)=0 für i>k. Damit ist das resultierende LGS für die ai in unterem Dreiecksformat und ein zusätzlicher Samplepunkt xn+1 verändert a0,,an nicht. Außerdem ist dieser Ansatz numerisch stabiler.

Kubische 1D-Interpolation

kubische 1D-Interpolation: Seien y0,y0,y1,y1R gegeben. Gesucht ist ein höchstens kubisches Polynom f(x)=ax3+bx2+cx+d mit f(i)=yi und f(i)=yi für i=0,1. Man erhält das reguläre LGS A(a,b,c,d)T=v mit A:=(0001001032101111) und v:=(y0,y0,y1,y1)T. Damit bekommt man f(x)=(a,b,c,d)(x3,x2,x,1)T=vTAT(x3,x2,x,1)T mit den
kubischen Hermite-Polynomen (H03(x)H13(x)H23(x)H33(x))=AT(x3,x2,x,1)T=((2x+1)(1x)2x(1x)2x2(1x)(32x)x2)

Bikubische Interpolation

bikubische Interpolation: Gegeben seien fi,j=(xi,yj)T für xi,yj{0,1} und Werte
zi,j,xzi,j,yzi,j,xyzi,jR. Gesucht ist bei der bikubischen Interpolation das bikubische Polynom f(x,y)=n=03m=03an,mxnym mit f(pi,j)=zi,j, xf(pi,j)=xzi,j, yf(pi,j)=yzi,j und xyf(pi,j)=xyzi,j. Schreibt man α:=(a0,0,a1,0,a2,0,a3,0,a0,1,,a3,3)T und
z=(z0,0,z1,0,z0,1,z1,1,xz0,0,,xyz1,1)T, dann erhält man ein LGS Bα=z mit einer (16×16)-Matrix B. Es gilt dann α=B1z.

bikubische Interpolation mit Hermite-Polynomen: Man kann den Ansatz auch schreiben als f(x,y)=yTAx mit x:=(1,x,x2,x3)T=CThx, hx:=(H03(x),,H33(x))T und einer bestimmten Basiswechsel-Matrix C=(1000010001231111), die man aus C1=(1000010032132112) erhält (analog y=CThy). Damit bekommt man f(x,y)=hyTCACThx. Man kann zeigen, dass
CACT=F:=(f(0,0)fx(0,0)fx(1,0)f(1,0)fy(0,0)fxy(0,0)fxy(1,0)fy(1,0)fy(0,1)fxy(0,1)fxy(1,1)fy(1,1)f(0,1)fx(0,1)fx(1,1)f(1,1)) bzw. A=C1FCT.

Interpolation auf Dreiecken

baryzentrische Koordinaten: Seien a,b,cR2 nicht kollinear. Dann gibt es für pR2 baryzentrische Koordinaten α1,α2,α3R mit p=α1a+α2b+α3c und α1+α2+α3=1.
Durch Umschreiben pc=α1(ac)+α2(bc) erhält man (α1,α2)T=T1(pc) mit T:=(acbc). Durch Ausschreiben der Inverse und Multiplikation bekommt man
α1=1Ddet((pcbc)), α2=1Ddet((acpc)) und α3=1Ddet((bapa)) mit der Determinate D:=det(T) (doppelter Flächeninhalt des Dreiecks).

geometrische Interpretation: α1 ist der Anteil der Fläche des Dreiecks mit der zu a gegenüber liegender Kante bc als Kante und Ecke p am gesamten Dreieck (falls p im Dreieck liegt). Ob p im Dreieck, auf einer Ecke/Kante oder außerhalb liegt, kann man leicht an den baryzentrischen Koordinaten ablesen.

Transformation zu Einheitsdreieck: Mit der Transformation x=ax+(bxax)ξ+(cxax)η und y=ay+(byay)ξ+(cyay)η transformiert man ein Dreieck mit den Ecken a,b,c auf das Einheitsdreieck. Im Einheitsdreieck gilt α1=1ξη, α2=ξ und α3=η.

baryzentrische Interpolation: Seien Werte f1,f2,f3R an den Ecken des Dreiecks gegeben. Dann erhält man baryzentrische Interpolation durch f(p)=i=13αi(p)fi.

quadratische Interpolation: Für quadr. Interpolation im Standarddreieck sei der Ansatz f(ξ,η)=i=16fiNi(ξ,η) gegeben mit Ni(ξj,ηj)=δi,j für (ξ1,η1):=(0,0), (ξ2,η2):=(1,0), (ξ3,η3):=(0,1), (ξ4,η4):=(1/2,0), (ξ5,η5):=(1/2,1/2) und (ξ6,η6):=(0,1/2).
Man erhält N1(ξ,η)=(1ξη)(12ξ2η), N2(ξ,η)=ξ(2ξ1), N3(ξ,η)=η(2η1), N4(ξ,η)=4ξ(1ξη), N5(ξ,η)=4ξη und N6(ξ,η)=4η(1ξη).

kubische Interpolation: Man kann den Ansatz auch für höhere Ordnungen verallgemeinern. Zum Beispiel wäre der kubische Ansatz
u(ξ,η)=c1+c2ξ+c3η+c4ξ2+c5ξη+c6η2+c7ξ3+c8ξ2η+c9ξη2+c10η3.

Bikubische Interpolation auf krummlinigen Gittern

krummlinige Gitter: Zur Interpolation auf krummlinigen Gittern muss man die Ableitungen, die im physischen Raum (P-Raum) mit Koord.en (x,y) gegeben sind, umrechnen auf den Berechnungsraum (C-Raum) mit Koord.en (ξ,η). Im C-Raum sollte das Gitter ein uniformes 2D-Rechtecksgitter mit Gitterabständen Δξ=1=Δη sein.

Umrechnung der Ableitungen: Für xy:=(x,y,x2,xy,y2)T und
ξη:=(ξ,η,ξ2,ξη,η2)T erhält man xy=Bξη mit B:=(B10B2B3) und
B1:=(xξxηyξyη), B2:=(x2ξx2ηxyξxyηy2ξy2η) sowie B3:=((xξ)22xξxη(xη)2xξyξxξyη+xηyξxηyη(yξ)22yξyη(yη)2).
Umgekehrt gilt ξη=Cxy mit C:=B1=(C10C2C3) und
C1:=B11=(ξxξyηxηy), C2:=B31B2B11=(x2xξ2yξηxξηyη2xη2y) sowie
C3:=B31=((ξx)22ξxξy(ξy)2ξxηxξxηy+ξyηxξyηy(ηx)22ηxηy(ηy)2).