Allgemeines: M ATLABs Programmiersprache arbeitet zeilenorientiert. Zeilen können mit ; abgeschlossen werden, andernfalls wird das Ergebnis der Berechnung angezeigt. Zeilenkommentare werden mit % eingeleitet.

Operatoren: Der Zuweisungsoperator ist =, der Vergleichsoperator ==. Außer den üblichen Operatoren +, -, *, / stehen ^ (Potenzieren) und \ (LGS lösen wie in x = A \ b) zur Verfügung. Bei manchen Operatoren wie * oder ^ gibt es eine entsprechende punktweise Operatoren .* und .^, die die ursprüngliche Operatoren auf Matrizen und Vektoren punktweise anwendet (z. B. A * B vs. A .* B).

Vektor- und Matrixrechnung: 1:n erzeugt einen Zeilenvektor mit Einträgen \(1\) bis \(n\).
Wie in 5.3:0.1:6 kann die Schrittweite vorgegeben werden.
Eine Matrix kann mit [a1, a2, a3; a4, a5, a6] zeilenweise eingegeben werden. Transponieren erfolgt durch angefügtes '.

Strings: Strings werden durch einfache Hochkommata ' begrenzt. Konkatenation erfolgt durch Einfügen in einen Zeilenvektor: ['Ich bin ', 'ein String.'].

Inline-Funktionen: Eine Inline-Funktion kann wie rho = @(w) 2*w + 3 deklariert werden. Danach kann durch rho(42) auf die Funktion zugegriffen werden.

Kontrollfluss: Blöcke durch den Kontrollfluss werden durch end in einer eigenen Zeile beendet. Eine for-Schleife beginnt mit for i = 1:n, eine while-Schleife analog mit
while error >tol und eine if-Abfrage mit if k == 1.
Verzweigungen werden dabei mit elseif k == n und else realisiert.
In Schleifen sind break und continue möglich.

Funktionen: Programme können skriptähnlich einfach in programmname.m-Dateien geschrieben werden, sie werden dann durch programmname aufgerufen (falls M ATLAB im aktuellen Verzeichnis ist). Man kann auch Funktionen erstellen, die jedoch dann eine ganze Datei umfassen (es gibt also nur eine Funktion pro Datei) und von anderen Dateien aufgerufen werden müssen. Funktionen beginnen mit function [rueckgabe1, rueckgabe2] =
funktionsname(parameter1, parameter2), diese Zeile muss ganz am Anfang der Datei stehen. Ansonsten werden Funktionen wie Skripte als funktionsname.m (Dateiname = Funktionsname!) gespeichert und durch [A, B] = funktionsname(42, [1, 2]) aufgerufen.

eingebaute Funktionen: Zu den nützlichsten eingebauten M ATLAB-Funktionen gehören
size(A, n) (\(n\)-te Dimension der Matrix \(A\)), length(x) (Größe des Vektors \(x\)),
zeros(m, n) (\(m \times n\)-Nullmatrix), eye(n) (\(n \times n\)-Einheitsmatrix), repmat(A, m, n) (Blockmatrix mit \(m \times n\) Blöcken von \(A\)), norm(x, art) (wobei 1, 2, inf und 'fro' für art möglich sind), inv(A), eig(A) (Eigenwerte von \(A\)), [P, D] = eig(A) (Basiswechselmatrix \(P\) und Diagonalmatrix \(D\)), abs(x), max(x), min(x), sum(x), disp(x) (zeigt Zahl/String/Vektor/Matrix/… \(x\) an)