- Elemente der Aussagenlogik
- Der Begriff der Menge
- Relationen und Äquivalenzrelationen
- Abbildungen und Funktionen
- Geordnete Mengen
- Die natürlichen Zahlen
- Die reellen Zahlen
- Rechenoperationen auf den reellen Zahlen
- Das Axiomensystem der reellen Zahlen
- Mächtigkeit von Mengen
- Die komplexen Zahlen
- Zur Faktorisierung von Polynomen
Elemente der Aussagenlogik
Eine Aussage ist ein sprachliches Gebilde, welches zur Beschreibung und Mitteilung von Sachverhalten dient.
Eine mathematische Aussage ist wahr oder falsch.
(Prinzip vom ausgeschlossenen Dritten)Eine mathematische Aussage kann nicht gleichzeitig wahr und falsch sein.
(Prinzip vom ausgeschlossenen Widerspruch)
Operationen: Negation
logisches Gesetz: Aussagen logisch äquivalent unabhängig von der Belegung der Aussagewerte
Aussageform (Prädikat):
Quantoren:
Allquantor:
Existenzquantor:
Verknüpfungen mit Quantoren:
Der Begriff der Menge
hier Beschränkung auf naive Mengenlehre, die auf Georg Cantor zurückgeht
Definition nach Cantor: Eine Menge ist eine Zusammenfassung bestimmter, wohlunterschiedener Objekte (unserer Anschauung und unseren Denkens) zu einem Ganzen. Diese Objekte heißen Elemente einer Menge.
bestimmt: Es ist eindeutig entscheidbar, ob ein Objekt zur Menge gehört oder nicht.
wohlunterschieden: Eine Menge enthält nicht zwei gleiche Objekte.
Extensionsprinzip: Eine Menge ist bestimmt durch die Elemente, die sie enthält. Zwei Mengen sind genau dann gleich, wenn sie die gleichen Elemente beinhalten.
Zu jeder Menge gibt es eine Aussageform, die sie definiert. Doch nicht jede Aussageform bestimmt eine Menge.
Russellsche Antinomie:
Operationen mit Mengen:
Teilmenge:
(wobei und )Durchschnitt:
Vereinigung:
Differenz:
Symmetrische Differenz:
Komplement:
(wobei und )Operationen mit Indexmengen:
,
Kreuzprodukt (kartesisches Produkt):
Relationen und Äquivalenzrelationen
Eine Relation
Vorbereich:
Nachbereich:
inverse Relation:
Für
reflexiv (d. h. ) symmetrisch transitiv
Eine reflexive, symmetrische und transitive Relation heißt Äquivalenzrelation.
Sei
Eigenschaften der Äquivalenzklasse:
, daentweder
oder (für beliebige )
Eine Familie von Mengen
Die Familie der (verschiedenen) Äquivalenzklassen bildet eine Zerlegung von
Abbildungen und Funktionen
Eine Funktion
Definitionsbereich:
Wertebereich:
Einschränkung einer Funktion
Bezeichnung von Funktionen:
aus
von
Für
injektiv eineindeutig (vor- und nacheindeutig)
(Eindeutigkeit) surjektiv (Lösbarkeit) bijektiv injektiv und surjektiv
Umkehrfunktion: Sei
Dann definiert
Sei
Bild von
Urbild von
Eigenschaften der Bilder/Urbilder:
Komposition von Funktionen: Sei
Assoziativität der Komposition: Mit
Geordnete Mengen
Eine reflexive, antisymmetrische und transitive Relation heißt Ordnungsrelation.
Die natürlichen Zahlen
Um abstrakte Begriffe wie die natürlichen Zahlen zu beschreiben, gibt man deren Eigenschaften in Axiomensystemen an. Diese müssen folgende Kriterien erfüllen:
Vollständigkeit: Mit den Axiomen lassen sich alle Eigenschaften zeigen.
Unabhängigkeit: Kein Axiom lässt sich durch die anderen herleiten.
Widerspruchsfreiheit: Die Axiome müssen erfüllt werden können, d. h. sie widersprechen einander nicht.
Axiome von Peano:
1 ist eine natürliche Zahl
(Existenz der natürlichen Zahlen, ).Zu jeder natürlichen Zahl
gibt es genau einen Nachfolger
(Existenz/Eindeutigkeit des Nachfolgers).1 ist nicht Nachfolger einer natürlichen Zahl
(Existenz von unendlich vielen natürlichen Zahlen).
(Eindeutigkeit des Vorgängers).Sei
mit den Eigenschaften (IA), (IS). Dann ist
(Prinzip der vollständigen Induktion).
Addition natürlicher Zahlen:
Multiplikation natürlicher Zahlen:
Ordnung natürlicher Zahlen:
Satz: Für beliebige
Die reellen Zahlen
Betrag:
Abstand zweier rationaler Zahlen:
Eigenschaften:
Sei A eine nichtleere Menge. Eine Folge
Konvergenz einer Folge: Seien
Ist
Eindeutigkeit des Grenzwerts: Falls die Folge der
Grenzwertsätze: Sei
( , )
Eine Folge rationaler Zahlen
In diesem Fall ist
Besitzt eine Folge rationaler Zahlen
D. h. jede konvergente Folge ist eine Fundamentalfolge.
Allerdings besitzt nicht jede Fundamentalfolge aus
Definition der reellen Zahlen: Sei
Die reellen Zahlen sind dann die Menge der Äquivalenzklassen der Cauchy-Folgen bzgl. dieser Äquivalenzrelation, d. h.
Dabei ist jedes
Reelle Zahlen lassen sich dabei als unendliche Dezimalbrüche auffassen. Allerdings ist die Darstellung als Dezimalbruch nicht eindeutig (z. B. ist
Rechenoperationen auf den reellen Zahlen
Addition auf den reellen Zahlen:
Korrektheit der Definition:
Eindeutigkeit der Definition:
Kommutativität:
Assoziativität:
Multiplikation auf den reellen Zahlen:
Ordnung auf den reellen Zahlen:
Folgerung: Für jedes
Satz: Ist
Folgerung: Für jedes
Das Axiomensystem der reellen Zahlen
I. Algebraische Struktur:
Addition | Multiplikation | |
Assoziativität | ||
Kommutativität | ||
Neutrales Element | ||
Inverses Element | ||
Distributivität |
II. Ordnungsstruktur: Auf
zusätzlich soll
Dabei respektieren die Operationen die Ordnungsstruktur und zerstören diese nicht:
III. Topologische Struktur (Intervallschachtelungsaxiom):
für das
Intervallschachtelungsaxiom:
IV. Axiom von Eudoxus:
Mächtigkeit von Mengen
Zwei Mengen heißen gleichmächtig, wenn es zwischen diesen eine bijektive Abbildung gibt.
Eine Menge
Ihre Äquivalenzklassen werden als Kardinalzahlen/Mächtigkeiten bezeichnet.
finite Kardinalzahlen: zugehörig zu finiten (endlichen) Mengen
transfinite Kardinalzahlen: zugehörig zu transfiniten (unendlichen) Mengen
(d. h. es gibt eine echte Teilmenge , mit ),
z. B. , ist abzählbar unendlich, d. h. es gibt eine vollständige, nummerierte Liste von den Elementen von :
Vergleich von Kardinalzahlen:
Satz von Cantor und Bernstein:
alle Kardinalzahlen sind vergleichbar, d. h.
für jede transfinite Menge
abzählbar unendliche Mengen:
Hinzufügen endlicher Mengen ändert nichts, d. h.
und , d. h. , d. h.
Die Menge der reellen Zahlen
Menge
es zeigt sich:
Die komplexen Zahlen
Bezüglich der Grundrechenarten sind
Schreibweise:
Komplexes Konjugat:
Regeln:
außerdem:
Absolutbetrag:
Regeln:
Regeln für die Addition:
Regeln für die Multiplikation mit reellen Zahlen:
Darstellung in Polarkoordinaten:
Regeln:
Additionstheoreme:
Multiplikation in Polarschreibweise:
d. h.
Division in Polarschreibweise:
Elementare Funktionen komplexer Variablen: (
Potenzen:
Wurzeln:
, ( Lösungen)Exponentialfunktion:
Sinus und Kosinus:
,Sinus Hyperbolicus und Kosinus Hyperbolicus:
,Natürlicher Logarithmus:
,Potenzen mit komplexen Exponenten:
Zur Faktorisierung von Polynomen
Polynom:Polynom vom Grad
Nullstellen:
Hauptsatz der Algebra:
Jedes Polynom
Lemma: Sei
Dann existiert für jedes
Sei
Wiederholen:
dabei können manche dieser
Ein Polynom
reeller Spezialfall
Es ist also